September/Oktober 2017
Geschichtliche Einordnung des Bibelworts aus unserem Familiengottesdienst vom 27.08.2017: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.“ (Jeremia 29,11)
Jeremia lebte etwa von 620-580 v.Chr. in und in der Nähe von Jerusalem. Er war nicht sehr beliebt, denn er weissagte schlechte Nachrichten. Immer wieder betonte er, dass das Volk umkehren solle und sich wieder 100%ig auf den Herrn verlassen müsse. Sonst würde Gottes Strafgericht kommen, nämlich die Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier. Das wollte niemand hören, aber Jeremia sollte Recht behalten. 586 v.Chr. zerstörte Nebukadnezar die Stadt vollständig und deportierte die Elite wie Königsfamilie und Handwerker nach Babylon. Jeremia erlebte all dies live mit und war unendlich traurig. Aus diesem Grund schrieb er übrigens auch die Klagelieder, die genau dieses Thema beinhalten. Die große Gefahr bestand nun darin, dass das Volk Israel bald Geschichte sein könnte: die Zurückgebliebenen könnten sich in alle Richtungen zerstreuen und die Weggeführten sich mit den Babyloniern nach und nach vermischen. Das erkannte Jeremia und verfasste deshalb einen Brief an die im Exil in Babel lebenden Israeliten. Dieser Brief ist unser 29. Jeremiakapitel. Er ermutigt darin das Volk, Häuser zu bauen, sich zu vermehren und nicht fremden Propheten zu gehorchen. Jeremia mahnt sie zur Einheit und gibt ihnen Hoffnung, indem er weissagt, dass sie nach 70 Jahren wieder zurück in ihre Heimat nach Jerusalem kehren dürfen. Dieser Aspekt war unser Bibelwort aus dem 11. Vers: „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.“ Auch diesmal sollte Jeremia Recht behalten. Nun, 70 Jahre hat die Babylonische Gefangenschaft zwar nicht gedauert, aber immerhin 48 und damit etwa zwei Generationen. Dann nämlich eroberten die Perser Babylon und gestatteten allen Fremdlingen, in ihre jeweilige Heimat zurückzukehren.
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