März 2018
Um ca. 740 v.Chr. wuchs und expandierte das Großreich Assyrien stark nach Westen. Die kleinen Länder um Israel und Juda fühlten sich deshalb bedroht und schlossen sich zu einem Bündnis zusammen, um sich gegen die drohende Invasion der Assyrer zu behaupten. Führend in dieser Koalition waren Syrien und Israel. Das Südreich Juda unter König Ahab wollte sich ihnen nicht anschließen. Das machte Syrien und Israel so wütend, dass sie im Jahr 733 v.Chr. ihre Kriegsheere nach Jerusalem sandten, um Ahab abzusetzen und stattdessen einen Mann ihres Vertrauens als neuen König einzusetzen. Der Prophet Jesaja mahnte in dieser kritischen Situation König Ahab, trotz dieser Bedrohung auf Gott zu vertrauen. Er würde Juda bewahren. Als Zeichen bot Jesaja Ahab sogar noch ein Zeichen Gottes an: Das ist das berühmte Bibelwort aus Jesaja 7,14: „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie nennen Immanuel“.
Aber Ahab bekam trotzdem kalte Füße, vertraut Jesaja und Gott nicht, sondern setzte auf die Hilfe von Assyrien. In der Parallelstelle 2. Könige 16 lesen wir sein Vorgehen. Ahab sandte dem Assyrerkönig alle Schätze aus seinem Palast und aus dem Tempel und bat ihm um Hilfe und gegen Syrien und Israel zu kämpfen. Der Assyrerkönig ging auf das Angebot ein und marschierte 732 v.Chr. in Syrien und Israel ein. Kurzfristig gesehen war das für Ahab und Juda ein Erfolg, aber der Prophet Jesaja warnte das Volk weiterhin vor der Macht Assyriens: „Wie können fremde Königreiche mehr Schutz bieten als Gott?“ Juda wurde zum assyrischen Vasallenstaat, in dem der assyrische Staatskult eingeführt wurde.
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