Juni 2019
Auf dem Foto ist der sogenannte „Kodex Hammurabi“ zu sehen. Es ist eine 2,25 m hohe Stele aus dem 18. Jahrhundert vor Christus aus Babylon. Sie beinhaltet eine Sammlung von Rechtssprüchen und zählt zu den wichtigsten und bekanntesten literarischen Werken des antiken Mesopotamiens und gilt als bedeutende Quelle keilschriftlich überlieferter Rechtsordnungen. Der Text geht zurück auf den babylonischen König Hammurabi (1792-1750 v.Chr.). Zu seinen herausragenden Leistungen zählte, gesprochenes Recht in eine allgemein gültige Form zu bringen.
Das Relief zeigt oben den König vor dem thronenden Sonnengott, dem Gott der Gerechtigkeit und des Rechts im damaligen Babylon. Darunter ist ein fast vollständig erhaltender Text mit 282 Rechtssprüchen in Keilschrift eingemeißelt. Die bekannte Redewendung „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, die wir in der Bibel auch in 5. Mose 19,21 finden, geht zurück auf den § 196: „Wenn jemand das Auge eines Gleichgestellten zerstört hat, so wird man sein Auge zerstören“.
Die Stele wurde 1901 von französischen Ausgräbern entdeckt und befindet sich heute im Louvre in Paris.
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