Dezember 2018
„Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe!“ So heißt es im 24. Psalm, der auch als Grundlage für den Gottesdienst am 19. Dezember 2018 diente. In dem Vers geht es natürlich wieder einmal um die Heilige Stadt Jerusalem mit dem Gottestempel auf dem Zionsberg.
Die historische Altstadt Jerusalems ist bzw. war von einer mächtigen Stadtmauer umgeben, in der acht Stadttore eingelassen waren. Das sogenannte Goldene Tor war Eingang von der östlichen Seite und führte als einziges direkt zum Tempelberg. Durch dieses Tor ritt Jesus bei seinem Einzug nach Jerusalem auf der Eselin in die Stadt (Palmsonntag).
Jerusalem ist für Judentum, Christentum und Islam die wichtigste religiöse Stadt und war somit in der Historie immer wieder hart umkämpft. Auch heute noch sehen wir das Tauziehen zwischen Palästinensern und Israelis in fragmentierten Stadtteilen, Polizeikontrollen und dem scheinbar aussichtslosen Versuch einer Zweistaatenlösung. Im 16. Jahrhundert wurde das Goldene Tor auf Befehl des türkischen Sultans Süleyman zugemauert. Dem jüdischen Glauben zufolge wird der Messias durch dieses Tor in die Stadt Einzug halten. Das wollte man durch das Zumauern des Tores verhindern. Zudem entstand vor dem Tor ein umfangreicher Friedhof der Muslime, der eine zusätzliche Hürde darstellen sollte. Bis heute sieht man – am besten vom Ölberg aus schräg gegenüber – dieses mächtige, zugemauerte Tor mit seinen zwei Torbögen.
Als Christen glauben wir, dass Jesus in unsere Herzen einkehren möchte und dass das Tor unsere „Herzenstür“ ist. Weiten wir unsere Herzen in der Nächstenliebe und lassen wir den König der Ehre in unsere Herzen einziehen.
© Bezirk Detmold