Januar 2018
Paulus gründete während seiner Missionsreise einige Gemeinden in Galatien. Eine wichtige Besonderheit lag darin, dass die Gemeindemitglieder dort vorher Heiden und jetzt Christen geworden waren. Die meisten anderen Gemeinden zu der Zeit sind im Gegensatz dazu aus dem Judentum entstanden, waren also Juden und stammten somit aus Gottes auserwähltem Volk. In den Gemeinden in Galatien traten Strömungen durch Gemeindemitglieder auf (Paulus nennt sie Irrlehrer), die meinten, man müsse zuerst Jude werden, also zuerst unter das Gesetz kommen (sich beschneiden lassen, jüdische Gesetze einhalten etc.).
Paulus erklärt in seinem Brief, dass Jesus uns durch seinen Kreuzestod erlöst und uns somit die Freiheit geschenkt hat. Wir müssen nicht mehr unter das Gesetz kommen. Es gibt keine Vorbedingungen, man kann und braucht sich die Erlösung nicht zu erarbeiten. In Bezug auf die Einleitung von unserem Vorsteher zum 3. Advent würde es bedeuten: egal, ob du als 10-Euroschein glatt, zerknittert, oder zertreten bist: dein Wert vor Gott bleibt gleich. Unsere Lieder wie z.B. „Jesus nimmt die Sünder an“, „Nichts hab ich zu bringen, alles Herr, bist du“, „Erlöst bin ich, selig in Jesu“ usw. drücken diese göttliche Wahrheit aus.
Um dies den Galatern zu verdeutlichen, verwendet Paulus im Laufe der Kapitel fünf unterschiedliche Argumente:
Damit beweist er den Galatern, dass es nicht darum geht was man für Gott leisten muss, sondern was Gott für mich geleistet hat. Im Evangelium fängt man an, Gutes zu tun, weil man weiß, dass man gerettet ist. Irrlehrer drehen die Reihenfolge um: man muss gute Taten tun, um gerettet zu werden. Also, ich tue Gutes um „Danke“ zu sagen und nicht, um „Bitte“ zu sagen.
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