August 2017
Schon oft haben wir in den Gottesdiensten gehört, dass sich dich Israeliten nicht besonders gut mit den Samaritern verstanden. Doch woher kam diese Antipathie der beiden Nachbarvölker? Besonders geläufig sind der „barmherzige Samariter“ und Jesu Gespräch am Jakobsbrunnen. Samarien liegt zwischen Judäa im Süden und Galiläa im Norden. Als Jesus erfuhr, dass sich die Tempelbehörde für seine Predigt zu interessieren begann, machte er sich auf von Judäa nach Galiläa. Auf seinem Weg durch Samarien machte er am Jakobsbrunnen Pause und traf dort die Samariterin, dessen Gespräch uns in der Bibel überliefert ist. Um dieses Gespräch und die Barmherzigkeit des Samariters verstehen zu können, blicken wir sieben Jahrhunderte zurück.
Nach Salomos Tod (siehe Bibelecke Juli) zerfiel das Volk Israel wie prophezeit in das Nordreich Israel und das Südreich Juda. 722 v.Chr. wurde schließlich das Nordreich Israel von den Assyrern erobert. Ein großer Teil der Israeliten wurde deportiert. In den leer gewordenen Städten und Dörfern siedelten sich nun die Eroberer an. So entstand im Laufe der Zeit aus den zurückgebliebenen Israeliten und den Kolonisten aus Assyrien ein Mischvolk, das die Bibel als Samariter bezeichnet.
Später wurde das Südreich Juda von den Babyloniern erobert und die Babylonische Gefangenschaft begann. Als diese endete, kehrten die Juden wieder zurück und begannen, den zerstörten Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Die Juden aus dem Nordreich wollten sich beteiligen, wurden aber von den gesetzestreuen Juden aus dem Süden zurückgewiesen, da sie sich zum Mischvolk entwickelt hatten. Damit begann die Feindschaft zwischen den Juden und den Samaritern. Diese bauten nun ihren eigenen Tempel und erklärten die fünf Bücher Mose als ihre Heilige Schrift.
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