April 2017
Das israelitische Volk war in Ägypten gefangen. Mose und Aaron verhandelten mehrfach mit dem Pharao die Freilassung ihres Volkes. Da der Pharao die Israeliten aber nicht aus der Sklaverei ziehen lassen wollte, schickte Gott zehn Plagen. Nachdem mit der 10. Plage alle Erstgeburt inkl. des Kronprinzen starb, ließ der Pharao Mose und sein Volk im Jahr 1290 v.Chr. endlich ziehen. Diese zehn Plagen waren nicht nur Katastrophen, sondern bedeuteten wesentlich mehr.
Dazu muss man wissen, dass die Ägypter im Gegensatz zu den Israeliten nicht nur einen, sondern sehr viele Götter hatten. Und zwar für praktisch alles: Totengott, Fruchtbarkeitsgott, Schutzgötter, Gott des Windes, der Soldaten usw. Die beiden mächtigsten und wichtigsten waren Re und Hapi, also der Sonnengott und der Gott der Nilflut. Re als der Vater der Götter und Hapi als Garant des Lebens und der Fruchtbarkeit, denn der Fluss Nil war und ist in dem Wüstenstaat Ägypten die Lebensquelle.
Als bei der 1. Plage das Nilwasser für sieben Tage zu Blut und somit ungenießbar wurde und sich bei der 9. Plage die Sonne für drei Tage verdunkelte, waren dies nicht nur zwei unangenehme Plagen, sondern es war ein Kampf der Götter: der Gott Israels hat die zwei bedeutendsten ägyptischen Götter geschlagen. Der unterschätzte Gott der Sklaven zeigte sich mächtiger als die vermeintlich starken Götter der großen Ägypter. Mit diesen Augen haben die Ägypter das Blut im Nil und die dreitägige Finsternis gesehen. Das war für sie sehr eindrucksvoll.
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